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Poems to get us through – Literatur, die uns stärkt

Die britische Tageszeitung The Guardian befragte zahlreiche SchriftstellerInnen nach ihren »Poems to get us through« – nach Literatur, die uns in diesen Tagen stärken und Zuversicht geben kann. David Mitchell, Autor des Romans ›The Cloud Atlas‹ (›Der Wolkenatlas) hatte gleich drei Lektüreempfehlungen parat: Rosemary Sutcliffs römische Trilogie.


»Rosemary Sutcliffs glorreiche römische Trilogie ›Der Adler der Neunten Legion‹, ›Der silberne Zweig‹ und ›Die Laternenträger‹, erzählt vom alten Britannien. Warum finde ich diese Trilogie so erhebend?

Erstens, Sutcliff war eine begnadete Erzählerin mit der sicheren Auffassungsgabe einer Altphilologin für die römische Antike, sie hatte das Auge einer Dichterin für die Natur und ein teuflisch ausgeprägtes Gespür für Handlung.  Solche Evergreens können nicht anders als erhebend sein.

Zweitens, die Trilogie feiert das Überleben gegen alle Widrigkeiten. Sutcliff war selbst zeitweise an den Rollstuhl gefesselt, und die Siege ihrer gebrechlichen Helden wirken umso epischer.

Drittens verstärken Bücher über die Antike mein Vertrauen in die Kontinuität des Menschlichen. Pandemien, Einschränkungen, unfähige Machthaber und die Angst, dass die Sonne morgen nicht aufgehen wird, sind allemal nichts Neues. Aber die Sonne wird wieder aufgehen. Der Adler aus dem zweiten Jahrhundert n. Chr. bleibt unbeschadet – auch weiterhin nach Covid-19.«

David Mitchell, Autor des Romans ›Cloud Atlas‹